Lernspaziergang für kleine Havaneser

Lernspaziergang Havaneser

Leer- äh Lernspaziergang insbesondere für Katharina

Ich habe gelernt, dass es herausfordernd sein kann, mit Frei- Zieh und Sitzhund alleine spazieren zu gehen und, dass Wespen das ganze Lernkonzept zum Kippen bringen können.

Doch von Anfang an.

Als ich mit Krümel oder Bärli oder …. Minimaus in der Marktgasse Winterthur wie gewohnt mein Alleinwelpentraining machen wollte, setzte sich Bärli beinahe konsequent hin und liess sich von den begeisterten Passanten knuddeln. Naja, ich dachte so Dinge wie… ich hab sie sicher zu früh geweckt, sie ist noch müde oder eben zu spannend in der Stadt. Sie sass völlig entspannt und auch neugierig. Als dann eine Taube kam, konnte sie sich sogar bewegen. Also alles im grünen Bereich. Schliesslich spazierte sie, seit sie allein Welpe bei uns war mit den grossen mit… ohne Leine natürlich, ganz von alleine und locker.

Nun setzte ich sie auch in der Stadt hie und da mal ab, wenn es ganz ruhig war, fast etwas ländlich. Sofort wurde sie zum Sitz- oder Liegehund. Hm. Es schwante mir, dass die Idee, da sie ja eh etwas später ausziehen würde, ihr noch etwas Zeit zu geben mit der Leine… jetzt ihre Auswirkungen hatte.

In der Meinung, dass Bärli wie schon Nuschi und Momo ein geborener freudiger Leinenhund werden würde, habe ich alle anderen Welpen sorgfältig vorbereitet nur … die eben noch zu kleine nicht. So komme ich nun zu einer ganz neuen Erfahrung. Ich habe auch noch einen Sitzhund.

Soweit die Einleitung.

Gestern Morgen beschlossen wir deshalb, Markus und ich, solange es noch nicht regnet, mit dem Leinentraining der Kleinen zu beginnen. Er mit den drei Grossen, ich mit der Kleinen zogen los. Das heisst. Er zog los und ich stand und sie sass.

Markus meinte belustigt, ich ahne, dass ich heute nicht weit spazieren muss.

Haha.

Er ging weiter, sie sass.

Ich liess die Leine fallen und ging ihm nach, sie setzte sich in Betrieb, nicht ohne sich mit der Leine im Gebüsch zu verheddern. Ich ging hin, nahm die Leine in die Hand und … sie sass.

Ich legte sie wieder hin, sie rannte hinten nach, da sah Markus unseren Bienenmann und meinte: „Oh ich geh mal rasch Honig kaufen.“ UND weg war er. Kein Problem, bin ich doch schon mit mehr Hunden alleine zurecht gekommen.

So nun hatte ich vier Leinen in der Hand. Da sah die Kleine die Ziegen, setzte sich hin und probierte mal einen Beller aus. Ich ermunterte sie lieber näher hinzugehen und einfach zu schauen, ganz ruhig.

Gut, Zora fand, aha, die Ziegen müssen vertrieben werden, wenn sie hingeht und … startete einen Versuch, worauf die Riesenziegen animiert auf ihre grossen Steine sprangen und runterstarrten. Kleinbärli hat gelernt: Ziegen bellt hund an, so verspringen sie, das gibt Kleinhund tolles Ichgefühl.

Katharina hat gelernt. Es kann auch einiges schief gehen auf einem Lehrspaziergang.

Nun der Spaziergang war ja noch nicht fertig. Tapfer gehe ich weiter. Freihunde, Momo und Nuschi dürfen nun frei springen, Zora noch nicht, weil sie mit Inbrunst Birnen sucht, ohne Rücksicht auf betrunkene, angriffige Wespen.

Und zu Zora ist ja zu sagen, dass sie die erste grosse Ausnahme in meinem Hundeleben, also Leben mit Hunden ist (diese begleiten mich seit meiner Geburt), SIE ZIEHT AN DER LEINE.

Vertrat ich immer überzeugend, dass kein Hund an der Leine ziehen muss, ziehen soll, zieht, hat sie mich nicht nur in dem, aber auch, etwas anderes gelernt. Sie geht also als Zughund mit mir. Gut, nicht mehr immer, aber immer wieder.

Vor allem, wenn ich neben Freihunden auch noch einen Sitzhund dabei habe. Dies ergibt ein  kleineres Problem, rein körpertechnisch. So stehen wir neben dem Birnbaum, Zughund zieht nach vorne, Sitzhund sitzt und schaut und ich stehe mitten drin. Keine Hand frei mehr um Sitzhund mit Leckerli zum gehen zu bewegen. Das nennt man wohl eine Pattsituation.

UND nun kommen die Wespen ins Spiel.

Langsam nähern sich diese, betrunken vom gärenden Saft der Birnen… was geschieht nun? Da sowohl Zug- wie Sitzhund dieses Jahr schon einmal gestochen wurden von diesen Wespen…. packt Katharina Sitzbär unter den Arm, der lernt blitzschnell, so geht’s viel besser als an der Leine, geht weiter, obwohl Zughund noch zieht, dieser lernt blitzschnell oder hat schon lange gelernt, ziehen lohnt sich.

Und so kommen wir total geschafft und mit ca. 400 geschafften Metern nach Hause. Nur wo ist Markus?

Dieser kommt mit einiger Verspätung mit dem Minimausbärenwagen ganz alleine zurück. Er wollte uns abholen und musste so den ganzen Weg umgekehrt mit leerem Kinderwagen spazieren. Sein Kommentar: Es tat mir gut und war noch lustig und ungewohnt so allein.

Mein Kommentar: Er und ich haben sicher viel gelernt.

Weiter in diesem Blog in Kürze… mit dem Thema

STUBENREINHEIT  kleiner Havaneser bei Regen.

oder warum es sich lohnt, die Sonnenschirme im Garten nicht nur gegen Milane aufzustellen…

und wie gut kleine Havaneser sich schön mit darunter setzen können, in die Welt schauen und sich das nass werden verkneifen…

One thought on “Lernspaziergang für kleine Havaneser

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