Ein freier Tag – Sonntag
Ich habe richtig frei. Nichts was so dringend wäre, dass es nicht bis Montag warten könnte. Was soll ich mit soviel Freiheit anfangen?
Sicher nicht, was mir sofort in den Sinn kommt (aufräumen, putzen, waschen).
Zum Glück erinnere mich daran, was ich anderen in einem solchen Fall raten würde: Etwas, was dir so richtig gut tut und dein Herz erfreut. Das geht ca. 1 Stunde, mit Krümel stehe ich davon eine halbe am Warten, dass sie das Geschäft erledigt und dann… bin ich wieder müde.
An so einem Sonntag darf man das ja. So müde kommen leider immer die besten Ideen und die guten Vorsätze gehen verloren. Ich könnte noch Badezimmer putzen. Hoffentlich liest das keine Klientin und keine Freundin von mir, der ich dies ja strikte überzeugend verbieten würde und sicher jede Menge wichtiger Argumente dafür aufzählen könnte. Nun ja. Die sind mir nun gerade nicht präsent und so packe ich Kleinkrümelpippilotti, um in den oberen Stock ins Badezimmer zu gehen. Natürlich folgen auch alle anderen Havaneser auf dem Fuss.
Krümellotti findet sofort die Katzenkiste super. Aber oh Wunder, sie hört ja schon ganz genial. Sie hupft sofort wieder raus. Dreimal. Dann findet sie eine Gummisau und spielt.
Ganz entspannt beginne ich alles einzusprayen, finde noch ein Hasenohr. Pippilotti hat Freude und rennt diesem nach. So friedlich die ganze Sache. Wie schön kann Badezimmer putzen sein?
Ich schüttle die Badezimmerteppiche aus, beginne mit dem Putzen des Lavabos und … vermisse LOTTI. Sofort aus dem Badezimmer, atme beruhigt aus, nein, das Kindergitter ist vor der Treppe, da kann sie nicht runtergekugelt sein, auf dem Bett ist sie auch nicht. Da wackelt sie mir entgegen aus dem Badezimmer. Mit nassen Füssen. Eine schreckliche Ahnung befällt mich, Sonntag, Tierklinik Notfalldienst. Wie kann ich nur? Hebe sie an meine Nase, die Lottifüsse und finde meinen Verdacht bestätigt. Sie ist über den Rand in die Dusche ins Putzmittelparadies gehüpft, denn wenn ich spraye, muss das einen Grund haben und der will ja ergründet sein.
Rasch denke ich reumütig an all die Fehler, die einem im Leben unterlaufen und von denen ich immer behaupte, dass sie auch geschehen dürfen, dass sie normal sind. NUR … einen kleinen Hund mit Putzmittel an den Füssen und sonst wo, wo ich mir das gar nicht vorstellen darf, geht gar nicht. Deshalb an der Schnauze geschnuppert und beruhigt den muffigen Welpenpansengeruch erkannt. Also ab in die Badewanne, die ich zum Glück nicht eingesprayt habe. Lotti findet es spannend, weil vielleicht ja auch da was läuft und wird abgeduscht. Nummer von Tierkliniknotfall wieder innerlich losgelassen.
Da nach so einer Aktion ein kleiner Hund sich sicher lösen muss, gehen Krümellotti und ich uns in den Garten entspannen.
Da ich ja nun das Putzmittel auch noch eigenhändig abspülen muss, nehme ich Krümel wieder unter den Arm und setze sie in guter Entfernung der Duschwanne ab, beginne mit Abspülen und sehe es.
Dann eben Katzenkiste. GEHT AUCH. Zack, Dreck gefunden, im Schnauz. Lotti wird geschüttelt, da ich weder was zum Tauschen habe, noch sie eine gewisse Einsicht. Krümelpippilotti wutentbrannt, ganz nett, Markus in die Hände drückend, sehe ich gerade noch wie Grossmutter Momo auf dem frischgeputzten Boden, die aus dem Hund rausgeschüttelte Delikatesse frisst.
UND JETZT sage mir mal jemand. DAS sei Sonntag.
Krümel ist jetzt strafversetzt und Mama Nuschi sitzt daneben und tröstet sie.
NUR mit mir hat niemand Mitleid.
En schöne Sunntig
Vielleicht wären wir doch besser beide in Frauenfeld sitzen gegangen….
Aber sicher!!!!