Gedanken über eine kleine Havaneser Maus

Noch warten viele schöne Fotos unserer vergangenen, wunderbaren Welpenzeit darauf, hier zu erscheinen.

Neben unerledigten Wäschebergen, Unordnungsecken, die sich wie Spinnennetze ausbreiten, traurigen Abschiedsgefühlen… verhindert eine kleine Minimaus die Weiterführung der Homepage… drum … zuerst diesen Beitrag…

Krümel oder Kleinmaus oder Pippi von Langstrumpf oder doch Zwerg

Als Krümel zur Welt kam, war seine Welt in Ordnung. Den zweiten Platz unter achten zu kriegen ist ja schon ziemlich gut. 100 Gramm brachte sie auf die Waage, eine Schokolade, nicht zu verachten.

Kraft und Stärke waren ihr von Anfang an eigen. Nur das nutzte ihr wenig. Wenn sie dank ihrer Schnelligkeit an einer guten Zitze war und sich festsaugen wollte, buddelte sich sicher ein grosser Rüdenkopf an ihr vorbei und schnappte sich diese.

So kam es, dass sie öfters auch mal freiwillig und unfreiwillig umplatziert wurde. Mal von den Rüden mal von mir.

Auf jeden Fall ist sie heute bei uns. Es ist ja unmöglich einen winzigen Havaneser wegzugeben, bevor sie ein ordentliches Gewicht hat 😉 Sagen wir ein Kilo, sagen wir ein Kilo dreihundert, vierhundert oder doch 2 kg?

Es ist einfach noch nicht möglich sie jetzt wegzugeben. Ausser, es ist morgens um halb sechs. Momo würde sagen, kleine Havaneser unter 2 Kilogramm kann man am besten sofort weggeben und Zora wäre vermutlich wie ich. Morgens gut weggeben und bei ihr noch zu Pouletfütterungszeiten. Sonst ok, bleibt sie eben.

So ist sie also noch … da.

Die ersten beiden Tage ohne andere Welpen haben wir alle überstanden. Auch sie zum Glück. Ist sie doch, eben noch im Tiefschlaf, hinter einem Klienten und mir nachgetapst unter dessen Auto. Hätte er nicht gefragt: War da nicht gerade ein kleiner Hund? müssten wir uns wohl nicht mehr fragen, bleibt sie oder nicht.

Soeben liegt sie, sieht süss aus und bleibt.

Momo findet auch jetzt nicht.

Nun habe ich also nach fünf Jahren wieder mal das selbe Erlebnis wie ihr, wenn ihr von uns ein Welpchen kriegt. Und wie sage ich euch jeweils. Die ersten drei Tage sind schon hart. Plötzlich wird Duschen zum Problem, Einkaufen sowieso und man fragt sich, warum man sich das antut. NUR… das hat die Schöpfung schon perfekt gemacht. Denn kaum schaut das kleine Ding mit schiefem Kopf nach oben oder kuschelt sich Trockenfutter kauend in meine Arme ist die Frage nach Bleiben oder Nicht, kurzfristig verschoben.

Ja so einem kleinen Hund kommt wirklich viel in den Sinn.

Nicht alles ist logisch. Um zu wachsen, brauchte sie ja auch irgendwelche Kalorien. Vielleicht will sie auch einfach die zwei Kilogrenze nicht erreichen, um bleiben zu können…

Nun wer schon mal einem Havaneser beim Trockenfutter fressen zugeschaut hat, weiss bestimmt, wovon ich spreche. Also…die  Brocken sind ja schon riesig klein. Krümel packt, jagt also so ein Krümeli, rennt damit davon, klettert aufs Sofa, legt es vor sich hin und … verliert es, weil es runtergekugelt, ganz zur Freude von Krümel, der jetzt den ganzen Weg übers Kissen nach unten macht, um dasselbe nochmals zu jagen.

Man kann sich ungefähr vorstellen, wie lange das geht, bis sie eine normale Ration gefressen hätte… wozu sie gar nie kommt, weil ihr auf diesem langen Fressweg natürlich so vieles begegnet, was auch noch untersucht werden muss. Beispielsweise ein offenes Fenster.

Wer würde mir bei diesen Temperaturen zum Vorwurf machen, dass dieses geöffnet ist frühmorgens? Es eignet sich prima für einen Abstecher für kleine Havaneserin, die die Langeweile plagt. So klettert sie auf dem Trockenfutterweg über die Kissen aufs Fensterbrett, um frech hinunterzuschauen.

„Nein, Zora ich kann dich nicht retten, du musst es ihr selber sagen, ja Momo hinter mir auf dem Kissen bist du einigermassen sicher.“

Ja, Zora hat sich die Autorität schon ziemlich verspielt. Gestern liess sie sich nach anfänglichem Knurren den geliebten Igel stehlen. Da hat Krümel sofort den richtigen Schluss gezogen. Knurren bei Zora ist harmlos. Heute Morgen auf alle Fälle treibt sie es auf die Spitze, klettert über Zora drüber. Mama Nuschi hat da besser vorgesorgt. Sie klärte die Kleinen unmissverständlich darüber auf, wann sie bereit ist für ein Spiel und wann nicht. Was ja auch notwendig ist für eine säugende Hündin, die bei ihren Welpen sein will und trotzdem nicht von diesen ausgelaugt werden möchte.

Nun ich wurde abgelenkt von der Aktualität des Moments. Eigentlich waren wir ja beim Fressen. Interessanterweise ist das Futter, morgens gibt es eben tatsächlich Trockenfutter, das am  gesundesten von weit her bestellt wurde und noch viele Kilos auf Verbrauch warten, nicht halb so attraktiv wie das Geschenkte halb gesunde, von dem es nur 2 kg gibt. Der absolute Spitzenrenner, wenn man das überhaupt so nennen darf bei der Jagdart der Havaneser, ist aber das, von dem es nur ein Müsterchen gibt und unter die Türe gebracht wurde. Es verstehe jemand diese Welt. Gut so früh am Morgen verstehe ich sie sowieso noch nicht, wäre ich nämlich lieber noch in meinen Träumen. Abends geht’s besser.

Manchmal frage ich mich, wie ein kleiner Krümel treffsicher unterscheiden kann, was ein erlaubtes Spielzeug ist und was eigentlich eher Menschen zugeordnet wird.

So kam sie heute, als ich versuchte neben ihrer Spielwut etwas zu dösen, mit einem Iphonekopfhörer gerannt, natürlich nicht ohne beim runterzerren noch einiges anderes in Bewegung zu setzen. Danach fand sie eine krümelschnauzvoll Haare, die ich ihr ebenfalls entwendete, aber das Dösen aufgab … und deshalb sitze ich nun hier und denke an euch alle, die jetzt auch halb dösend versucht Schlaf nachzuholen und darüber nachdenkt, was Krümels so für Spuren im Leben hinterlassen.

Bis bald wieder….

Ach ja und noch was. Vielleicht gibt es irgendjemand der uns helfen könnte, dass wir Krümel nicht immer Krümel oder Zwerg oder Minimaus oder oder nennen oder vor allem uns nicht immer wieder neu entscheiden müssten. Vielleicht hat ja jemand die zündende Idee.